Therapie unkomplizierter Harnwegsinfektionen beim Erwachsenen ohne Antibiotika

Donnerstag (26.09.2019) von 11:15 Uhr bis 11:45 Uhr // Halle 3, G-31

Sprecher

Herr Prof. Dr. Dr. Kurt G. Naber

Herr Prof. Dr. Dr. Kurt G. Naber

ehemaliger Chefarzt der Urologischen Klinik am Klinikum St. Elisabeth in Straubing

Inhalt

Nach der AWMF S3-Leitlinie (LL) werden unkomplizierte Harnwegsinfektionen (uHWI) als solche definiert, bei denen keine relevanten funktionellen und anatomischen Anomalien, Nierenfunktionsstörunten oder Begleiterkrankungen vorliegen, die HWI bzw. gravierende Komplikationen begünstigen. Darunter fallen vor allem akute Harnblasenentzündungen bei Frauen. Obwohl in der LL zur Behandlung an erster Stelle Antibiotika empfohlen werden, haben mehrere Studien in der Zwischenzeit gezeigt, dass auch mit einer alleinigen symptomatischen Therapie, z.B. Ibuprofen, gute, wenn auch nicht gleichwertige Ergebnisse zu erzielen sind. Eine prospektiv, randomisierte, doppel-blinde, Plazebo-kontrollierte Phase 3 hat jetzt ergeben, dass die Behandlungsergebnisse der akuten unkomplizierten Zystitis bei Frauen mit einem Phytotherapeutikum (Canephron®N), bestehend aus Rosmarin, Tausendgüldenkraut, Liebstöckel, der Einmaltherapie mit Fosfomycin-Trometamol (3g) nicht unterlegen war. Da die Zystitis zu einer der häufigsten Infektionskrankheiten gehört, könnte mit dieser nicht-antibiotischen Therapie ein großer Anteil von Antibiotika eingespart werden, was angesichts der allgemeinen Antibiotika-Resistenzzunahme ein wichtiger Beitrag wäre.

Veranstaltungsart

Kernzielgruppen